Wenn man nicht groß über die Folge nachdenkt, dann ist sie wirklich Spitze. Die Folge hat mit zwei jüngeren Tätern mal eine andere Ausgangssituation. Beide unterschätzen Columbo, der sich eigentlich mit beiden „anfreunden“ wollte und dann ausgenutzt wurde. Das Setting ist typisch End-80er/Anfang-90er, der Charme ist da, die Folge kurzweilig durch einige Twists (Verdacht auf die Geliebte, organisierte Kriminelle, der Bruder des Sicherheitsbeamten) und durch eine gute Columbo-Überführung.
Denkt man aber ein bisschen mehr drüber nach, dann kommen allerdings die Fehler zur Geltung: 1. Es war die Waffe des Bruders des Beamten? Woher hatten sie die? 2. Ohne Motiv ist es schwierig jemanden zu überführen. 3. Ein Fernbedienungsschlüssel wird nicht über mehrere Stockwerke funktionieren. 4. Die Show von Columbo ist am Ende etwas zu theatralisch. 5. Die dargestellte Zeit zwischen Entwicklung der Mordidee bis zur Verhaftung sind etwas mehr als eine Woche.
Viele weitere Punkte könnte man aufzählen. Es scheint so, als wären die Drehbuchautoren etwas überambitioniert gewesen. Hätte man einen Twist (z. B. den Bruder) entfernt, wäre mehr Zeit gewesen, das Motiv aufzudecken.
Dennoch: die Folge ist gute Unterhaltung und die Grundidee ist gut. Kann man sich gut anschauen – nur man sollte nicht in die Details gehen. 4/5
Filmfehler? Um in der Aquarium-Bar zur Meerjungfrau zu gelangen, soll Columbo durch die Tür und die Treppe runter gehen, dabei befindet sie sich im selben Stockwerk wie die Bar. Auch die Radarfalle erscheint mir als schnell von der Requisite zusammen geschusterter Dummy: Als Columbo sich absichtlich blitzen lässt, erkennt man darin eine normale Spiegelreflexkamera. In der Profifotografie gibt es tatsächlich Spezialgehäuse, mit denen man so grosse Filmrollen verwenden kann, wie hier bei den Blitzerfotos - nur wo sollen die denn in diese Radarfalle passen?
Ansonsten hat die Folge einen netten Flow und kann schauspielerisch überzeugen. Die schon in anderen Kommentaren dargelegten Logiklücken werden insgesamt ganz gut überspielt, zumindest beim ersten Ansehen funfktionieren die Ideen mit den Korken oder der Maske recht gut. Und die Sündenbockgeschichte, die in vielen Folgen oft den Gipfel der Unplausibilität darstellt, funktioniert hier sogar recht überzeugend: Der Liebhaber ist hier tatsächlich am Tatort und weiss hinterher selbst nicht, ob er nicht vielleicht die Tat begangen hat. Dramaturgisch gelungen finde ich die Szene, wo Columbo mit Mörder und Co bei seinem Chef sitzt, der auch noch Duzfreund des Mörders ist, und den Mörder ins Gesicht hinein beschuldigt und ausgerechnet in diesem Moment das Blitzerticket aus dem Hut gezaubert wird, womit er wieder bei Null anfangen muss, während er ihn dort eigentlich dem Staatsanwalt ausliefern wollte. Auch traditionell columbotypische Humorszenen gibt es wieder, das Luxusrestaurant (samt schnöseligem Kellner) oder die genervte Haushälterin.
Trotz zeitweiligen Leerlaufs zwischendurch eine alles in allem recht gelungene Folge - just my 0,50 € ;-)
@ columbo89 Es war kein Schalldämpfer; der Schuss war doch laut zu hören. Es war ein Adapter, der das Kaliber der Kugeln verwandelt. Wahrscheinlich dachte Dr. Keppel, den praktischen Adapter braucht er noch, um weitere Morde begehen zu können und hat ihn daher absichtlich nicht entsorgt und ihn im besten Versteck, das ihm einfiel, gelassen. Tatsächlich brauchte er für den spontanen Mord an seinem Vorführer nochmal den Adapter.
@Andreas Das ist ein raffinierter Trick von Columbo, um zu testen, ob jemand auf diese Falschbehauptung anspringt. Die beiden Mörder tun es und geraten dadurch in Verdacht.
Sowohl in der deutschen als auch englischen Fassung telefoniert Columbo mit seinen Kollegen über den Inhalt der Aktentasche des Opfers: Es wurden keine Flugtickets gefunden. Warum heißt es später: Warum wollte das Opfer nach Phoenix fliegen?
Ich hätte mir gerne mehr Folgen angesehen mit Columbo und seinem Partner Brown. Die Zusammenarbeit hat eine gute Chemie und die Story ist spannend. Ein toller Fall und ein schönes Puzzle gleichzeitig.
Kingsley ist ein Professioneller Spurensucher, doch die Sache mit den Katzenhaaren finde ich etwas cheesy und undurchdacht. Es sah auf dem Tanzfoto so aus, als hätte sich Clivord Calbert in Katzenhaaren gewälzt. Sowas hätte nie jemand geglaubt.
Mir macht die Folge trotzdem Spass. Eine starke Folge