Es scheint gute Nachrichten für Columbo-Fans zu geben, denn nach
einem Interview der LN (Lübecker Nachrichten) mit Peter Falk wird
er weiterhin Columbo-Folgen drehen.
LN: Wissen
Sie eigentlich, dass Sie in Deutschland eine riesige Fangemeinde haben?
Falk: Ich weiß, dass die "Columbo"-
Folgen bei euch tolle Einschaltquoten haben. Meine deutschsprachigen
Fans waren schon früher die treuesten und sind es offenbar noch
heute. Etwas verwirrend ist es meiner Meinung nach für die deutschen
Zuschauer, dass es immer wieder neue Synchronsprecher gibt.
LN: Sie haben 70 "Columbo"-Folgen
gedreht, die jüngste im vergangenen Jahr. Haben sie den Kanal nicht
langsam voll?
Falk: Aber nein, ich mache weiter. "Columbo" ist
ja nicht nur mein Markenzeichen. Ihm habe ich unendlich viel zu verdanken,
die Rolle ist für mich wie ein Jackpot-Gewinn. Außerdem ist
Inspektor Columbo mein großes Vorbild in allen Lebenslagen, mein
Lehrmeister. Ich habe in den letzen 30 Jahren viel von ihm abgekupfert,
aber es gäbe noch einiges von ihm zu lernen.
LN: Was hat er, das Peter Falk nicht
hat?
Falk: Er ist grandios, einfach genial.
Wie er daherkommt, in seinem lumpigen Mantel, unrasiert, unfrisiert,
ungewaschen, möchte man meinen, er sei von den Tücken des
Alltags überfordert. Doch er hat einen brillanten Verstand und
ein in sich ruhendes Selbsbewusstsein. Das Beste an ihm: Er schert
sich nicht darum, was andere von ihm denken.
LN: Hat Sie "Columbo" in Ihrer
Entwicklung als Schauspieler nicht gebremst?
Falk: Das, was Columbo möglicherweise
verhindert hat, kann so groß nicht sein, dass es die vielen Wohltaten,
die er mir beschert hat, eliminieren könnte. Das ich beim Basketball
immer die besten Plätze bekomme, habe ich "Columbo" zu verdanken
und niemandem sonst. Außerdem hatte ich wunderschöne Rollen,
zum Beispiel in dem Wim-Wenders-Film "Himmel über Berlin",
wo ich einen Engel gespielt habe.
LN: Halten Sie Ihre Ehefrau Shera, eine
ehemalige Schönheitskönigin, auch so unter Verschluss wie Inspektor
Columbo das bei seiner Ehefrau tut?
Falk: Es ist genau umgekeht. Sie ist diejenige,
die in Hollywood zu Partys geht, und ich bleibe lieber daheim. Ich mag
es nicht, wenn ich mich abends nochmal umziehen uns das Haus verlassen
muss. Ich denke, einige Leute zweifeln daran, ob es mich überhaupt
noch gibt.
LN: Sie haben dieses Jahr in Neuseeland
den vierteiligen Fernsehfilm "Lost World" gesdreht. Wollen
sie mit Ihren 73 Jahren nicht langsam in Rente gehen?
Falk: Will ich nicht, solange mir so viele
spannende Stoffe angeboten werden. Aber ich reiß mich auch nicht
unbedingt um Arbeit. Ich würde gern mehr Zeit meinen Hobbys widmen,
dem Golfen und der Aktmalerei.
LN: Sitzt Ihre Frau auch gelegentlich
Modell?
Falk: Um Himmels willen! Shera ist
die quirligste Person, die mir je untergekommen ist. Sie kann nicht
mal ein paar Sekunden still sitzen und schweigen. Da lasse ich schon
lieber professionelle Modelle kommen.
Das Interview fürte LN-Mitarbeiterin Brigitte
Baumann.
Copyright Lübecker Nachrichten |