Columbo's
Auto gehört genauso zu ihm wie sein Mantel und seine Zigarre. Dabei
war Peter zuerst dagegen, das Auto zu einem Columbo-Attribut zu machen,
konnte aber schließlich von William Link überredet werden sich
wenigstens mal im Universal-eigenen Fuhrpark umzusehen. Falk willigte
wiederwillig ein und fand zunächst Dutzende von nichtssagenden Fahrzeugen
- bis er in einer Ecke "ein Waisenkind" entdeckte: ein verbeultes,
verrostetes Peugeot-Cabrio, in das sich Peter Falk sofort verliebte.
Damit war Link zuerst nicht einverstanden, konnte aber von Peter überzeugt
werden.
Schon in
"Tödliche Trennung" ist das Auto zum erstenmal zu sehen, bis zur letzten
Episode hielt es aber leider nicht durch. Es waren mindestens zwei Autos beim
Dreh im Einsatz, dies ist deutlich zu erkennen.
Dies ist ein Bild des Wagens aus Folge 4
Mord mit der linken Hand,
es sieht noch recht gut erhalten aus. Wie aber später aus anderen
Bildern deutlich wird, ist es bereits zu diesem Zeitpunkt in keinem sehr
guten Zustand. Doch jetzt erstmal zu den Fahrzeug typischen Eigenheiten:
Das Verdeck des Cabrios ist schwarz, die Wagenfarbe eher dunkelgrau. Die
Seitlichen Rückspiegel sitzen auf den Kotflügeln über den
Vorderreifen. Scheibenwischer wie auch die Fenstereinfassungen sind verchromt,
zudem zieht sich eine Zierleiste (oder ist es nur ein scharfer knick im
Blech?) vom Scheinwerfer über den
Türgriff zum Heck. Das Nummernschild mit der Nummer 044 APD ist über
der vorderen Stoßstange angebracht.
Hier
nun ein Bild aus Folge 46
Tödliche Tricks.
Dies ist die erste Episode nach der 10 jährigen Pause, man muß gar
nicht so genau hinsehen um zu erkennen, dass es sich um einen anderen
Wagen handelt. Die Zusätzlichen Beulen in der Motorhaube und die
etwas mattere und hellere Wagen-
farbe würden sich ja noch mit dem Alterungsprozess
erklären lassen.
Deutlich ist aber die veränderte Position der Rückspiegel zu
erkennen, auch Fenstereinfassungen und Scheibenwischer sind nicht mehr
verchromt. Und was wir vorher noch als Zierleiste bezeichnet haben, ist
nur noch eine weiche Welle im Blech. Das Stoff- oder Lederverdeck ist
hier heller, eine Art Beige würde ich sagen. Die Stoßstange
ist auch etwas verändert
oder es fehlt dieses senkrechte stückchen neben den Blinkern, zudem
trägt
das Nummernschild nun die Ziffern 448 OBZ und ist an der Stoßstange
befestigt.
Der Inspektor hat Angst sein Wagen könnte geklaut werden,
klingt natürlich unverständlich. Columbo erklärt es damit,
dass Menschen die ein solches altes französisches Auto zu schätzen
wissen Ersatzteile brauchen könnten und man diese nicht mehr bekommt.
Wieviele Meilen der Peugeot schon gefahren ist weiß Columbo
nicht: "Ich weiß es wirklich nicht. Der Tacho ist schon lange
kaputt. Als ich ihn gekauft habe, hatte der Wagen neunundachzigtausend
Meilen gelaufen. Aber ich weiß nicht, ob der Meilenzähler
zu diesem Zeitpunkt nicht schon ein oder zwei runden gedreht hatte."
Für
Autofreaks:
Es handelt sich um ein Peugeot 403 Cabrio. Das Modell (zweitürig,
Viersitzer) wurde von 1957 bis 1961 gebaut und kostete damals ungefähr
8000 Mark. Die Heizung gehörte zur Sonderausstattung: 200 Mark
Aufschlag.
Für das Karosseriestyling war Altmeister Pininfarina verantwortlich.
So mischt sich italienische Rasse mit französischer Elégance.
Typisch für die Pontonform waren der Buckel auf der Motorhaube und
die zart angedeuteten Flossen am Heck mit den senkrechten Rückleuchten.
Für ein Auto der Sechziger Jahre recht modern ist der Verdeckmechanismus:
Vorne mit einem Handgriff entriegeln, schon verschwindet die Stoffmütze
vollständig hinter den Rücksitzen.
Nur eine Persenning muß noch aufgeknöpft werden – fertig.
Ob geschlossen oder offen: Der 4,50 Meter lange Franzose ist eine schnörkellose
Erscheinung, die man angesichts der knappen Rücksitzbank aber besser
nur zu zweit genießt. Ledersitze waren übrigens serienmäßig,
der offene Mitteklasse-Peugeot galt nicht zuletzt deswegen als Luxus-Cabriolet.
Technisch war er jedoch brave Hausmannkost und nutzte die Komponenten
von 403 Limousine und Kombi. Unter der Haube arbeitet ein Vierzylinder-Vergasermotor
mit seitlicher Nockenwelle.Das Triebwerk holt aus knapp 1,5 Liter Hubraum
unspektakuläre 65 PS. Diese Daten unterstreichen den Anspruch von
Peugeot, ein zwar luxuriöses, aber keineswegs sportliches Cabriolet
zu bauen, das auch für die große Reise taugt.
Ein gut erhaltenes Auto dieses Typs, welches nur 2000 mal produziert
wurde, ist heute circa 15.000 € wert.
Das "Dingsda" in
Columbo's Auto: (aus dem Roman: "Columbo:
Mord im Glitzerland")
Der Peugeot wollte nicht anspringen. Columbo rief den
Automobilclub an, und eine Dreiviertelstunde später fuhr ein Servicewagen
des Clubs vor:
"Die Batterie ist leer", sagte der Mechaniker. Ich lade sie
neu auf."
"Nee", sagte Columbo. Er nahm den Zigarrenstummel aus dem Mundwinkel.
"Glauben sie mir, für mich ist das nicht neu. Sehen sie dieses
Dingsda? Wie nennt man das? Wenn sie den Schlüssel ansetzten und
eine Vierteldrehung nach rechts machen, läuft mein Auto wieder."
"Mister, die Batterie ist leer!" ...
Columbo schüttelte den Kopf und beschwichtigte den Mann mit ein
paar Handbewegungen. "Nichts für ungut. Sehen sie, mein Auto
ist eine französische Marke. Ich weiß nicht, wie das funktioniert,
jedenfalls funktioniert es anders als bei amerikanischen oder japanischen
Autos. Versuchen sie es auf meine Weise, ja? Drehen sie das Ding um
eine Vierteldrehung nach rechts und..."
"Mister, wenn das hilft, warum haben sie nicht längst an dem
Ding gedreht?"
"Weil sie der Mann mit dem Werkzeug sind! Deshalb habe ich angerufen
und gesagt: Bringen sie ihr Werkzeug mit." ...
Der Mechaniker schüttelte verständnislos den Kopf, aber dann
setzte er den Schlüssel an Columbos >Dingsda< und drehte
eine Vierteldrehung nach rechts.
"Fein, danke. Jetzt probieren wir mal."
Columbo rutschte hinter das Lenkrad, drehte den Schlüssel, und der
Motor sprang an.
Columbo schaute hoch, grinste und hob die Schultern. "Sehen sie,
Mister, ich sagte ihnen ja, dies ist ein französisches Auto. Sie
sind anders.
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