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Der Himmel über Berlin
Wings of Desire

Länge: 127 min
Produktionsland:
West Germany / France
Jahr:
1987

Link zur IMDB: http://german.imdb.com/Title?0093191

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„Der Himmel über Berlin“ ist mal wieder so ein Film, den fast jedermann vom Namen kennt, aber selbst gesehen haben ihn nur wenige. Deshalb wird es mal Zeit für eine Review, also schnell zur Inhaltsangabe:

Es geht in diesen Film um zwei Engel, die sich, wie der Titel schon sagt, in Berlin befinden. Die beiden Engel beobachten dabei die dort lebenden Menschen und lesen ihre Gedanken. Sie zeigen dabei geistliche Anteilnahme an die menschlichen Probleme und Sorgen jedes Einzelnen. Ein Engel von den beiden ist besonders neugierig geworden, wie es wohl sein würde, die Welt mit Menschenaugen zu sehen. Als er sich dann auch noch in eine Zirkusartistin verliebt steht sein Entschluss fest: Er wird ein Mensch. Als Mensch lernt er nun die ganze Welt neu kennen und lieben.

"Der Himmel über Berlin" gehört sicher zu den erfolgreichsten und bekanntesten deutschen Filmen überhaupt. Er wurde bei vielen Filmfestivals mit Preisen überhäuft wie kaum ein anderer deutscher Film. Der Film wurde 1998 in den USA nochmals verfilmt unter den Namen „Stadt der Engel“, mit Meg Ryan und Nicolas Cage in den Hauptrollen. Das Remake wurde jedoch etwas abgeändert in der Story und in der Erzählstruktur im Vergleich zum Original ."Stadt der Engel" entspricht jedoch mehr eine Liebesromanze und ist auch etwas kommerzieller inszeniert. Insgesamt kann ich das Remake auch jeden empfehlen, auch wenn er nicht ganz die Tiefe und die Kunstfertigkeit des Originals besitzt.

"Der Himmel über Berlin" ist wahrlich kein einfacher Film. Der Film ist nicht nur äußerst anspruchsvoll, wie wohl jeder ahnt, sondern er besitzt auch seine eigene Erzählstruktur. Um diesen Film zu verstehen, muss man seine üblichen Sehgewohnheiten weit hinter sich lassen, und sich dem neuen „Experimentalen“ öffnen. Geduld und ein wenig Sinn für Poetik sind ebenfalls unerlässlich für diesen Film. Hat man diese Kriterien überstanden, steht dem Film eigentlich Nichts mehr im Wege. Man wird belohnt mit traumhaften Bildern und poetischen Dialogen. Ein Film, der versucht das menschliche Dasein mit all seinen Probleme und Fehlern darzustellen und dabei als Lösung alle Lebensfreunden und Sinnlichkeiten des menschlichen Daseins entgegenstellt. Besonders deutlich wird dies indem der Engel im Film seine Unsterblichkeit aufgibt, um ein Mensch zu werden. Als Mensch lernt er nun alle Gefühle, hautnah und neugierig, neu kennen, ähnlich wie ein kleines Kind. Die Lebensfreude an dem Menschsein wird nochmals verdeutlicht, indem der S/W gefilmte Film plötzlich in Farbe übergeht, als der Engel ein Mensch wird. Ein wahrhaftig sinnlicher Film, der durch seine poetischen Dialoge und schönen Bilder manchmal den Anschein hat, völlig abzuheben. Doch das wird zum Glück damit unterbunden, indem sich die Engel weitgehend auf Einzelpersonen konzentrieren, die ihre Sorgen mit sich umherschleppen. Ein sehr humaner Film, den man erst so richtig beim 2.Angucken genießen kann und verstehen wird. Der Film ist eben eine Liebeserklärung an das menschliche Dasein, die Sinnlichkeit und die Herrlichkeit des Lebens, und nicht zu vergessen auch an das ehemalig geteilte Berlin.

Wertung: Für soviel Menschlichkeit und Aufrichtigkeit an das Leben gibt’s fette 8,5/10 Punkte

     
   
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