James "Jim" Ferris und Ken Franklin bilden ein erfolgreiches Kriminalautorenteam. Während Jim die Bücher im Alleingang schrieb, kümmerte sich Ken um die Öffentlichkeitsarbeit. Nun will sich Jim ernsthafter Literatur widmen und in Zukunft keine Mrs. Melville-Romane mehr schrieben. Ken lädt Jim in sein Wochenendhaus in einem kleinen Ort bei San Diego ein, von wo aus Jim seine Frau Joanna anruft, der er zu verstehen gibt, dass er noch im Büro sitzt. Während des Telefongespräches erschießt Ken ... Weiter lesen
Sonstiges:
Das Buch, das Ken Lily schenkt, trägt übrigens den Titel "Prescription: Murder", genau wie der ersten Pilotfilm der Columbo-Serie.
Bewertung:
Steven Spielberg führte in diesem ersten Serienfall Regie, der am 15. September 1971 erstmals ausgestrahlt wurde. Seine Karriere stand damals noch am Anfang, dennoch formte er diese Folge schon zu einer besonderen und gab einen Einblick in sein Können.
Ganz anders als die ersten beiden Columbo-Filme spielte sich dieser Fall ab. Zum ersten Mal hatte es Columbo gleich mit zwei Morden zu tun, bevor er den Mörder schnappen konnte. Außerdem stellte er dieses Mal dem Mörder keine Falle, um ihn zu überführen.
Überhaupt die Überführung des Mörders stört mich doch gewaltig. Gegen Ende des Krimis erzählt Columbo Joanna, daß er Ken nicht überführen kann, da er keinen Beweis hat. Auch in der Schlussszene wird in einem Gespräch zwischen Franklin und dem Inspektor deutlich, dass Columbo zwar jede Menge Indizien hat, ihm jedoch ein Beweis fehlt. Daraufhin behauptet Columbo, dass beide Morde ganz unterschiedlich aufgebaut waren: Der erste Mord war sehr sorgfältig geplant, er hätte es beinahe aufgegeben, diesen Mord Ken Franklin nachweisen zu können. Der zweite Mord hingegen war schlampig ausgeführt, ganz ohne Phantasie. Columbo erklärt daraufhin, dass ihn diese Unstimmigkeit klar wurde, als er erkannte, dass Ken nie einen Kriminalroman geschrieben hatte und die Idee des zweiten Mordes von ihm stammt, die Idee des ersten Mordes aber von seinem Partner Jim. Der Notizzettel, auf dem Jim den Ablauf des ersten Mordes beschrieben hat, reicht Columbo als Beweis. Daraufhin erwidert Franklin, welch eine Ironie dies doch wohl sei, da die gute Idee des ersten Mordes von ihm gestammt habe, die einzige Idee, die er je hatte, und diese vor fünf Jahren Jim erzählt habe, ohne zu wissen, dass dieser sie aufschrieb. Für mich hört sich das Ganze nicht nach dem lang ersehnten Beweis an, sondern ist bestenfalls ein weiteres Indiz (unabhängig davon, wie kompliziert (und auch konstruiert) sich das Ganze meiner Meinung nach anhört – daher auch in der Inhaltsangabe nur knapp abgefasst).
Ungeachtet dessen gab es auch wieder eine ganze Reihe guter Szenen. Unter anderem macht sich spätestens in diesem Fall eine weitere Eigenart Columbos bemerkbar. Der Inspektor unterhält sich mit dem Mörder über eine ganze Reihe von Kleinigkeiten, die ihm unklar erscheinen, während der Mörder versucht, diese aufzuklären. Dieses Spiel wird so lange getrieben, bis Columbo weiß, dass er den Mörder vor sich hat. Nur wenige Mörder sind so schlau, sich nicht auf dieses "Spielchen" einzulassen, daher wird es zukünftig nur in diesen Fällen besonders bemerkt.
Querverweise:
Jack Cassidy spielte ebenfalls in den Episoden 22 "Publish or Perish" / "Schreib oder stirb" und 36 "Now You See Him..." / "Wenn der Schein trügt" Columbos Gegenspieler.
Dieser Film ist zusätzlich in Roman-Form 1993 im Bastei-Lübbe-Verlag als Taschenbuch erschienen. Unter dem deutschen Titel "Der Weekend-Killer" ist er zusammen mit den Romanen "A Deadly State of Mind" / "Der Psycho-Mörder" und "Troubled Waters" / "Die tote Sängerin" veröffentlicht worden.