Dr. Ray Flemming, ein erfolgreicher Psychiater, hat eine Affäre mit einer Patientin. Als seine vermögende Frau sich deshalb von ihm scheiden lassen will und dabei auch vor einem öffentlichen Skandal, der seinen Ruf ruinieren soll, nicht zurückschreckt, beschließt Flemming, sie zu ermorden. Mit Hilfe seiner Freundin, der jungen Schauspielerin Joan Hudson, täuscht er einen Raubmord vor und verschafft sich ein perfektes Alibi, indem er und Joan, die sich als seine Frau verkleidet hat, in ein ... Weiter lesen
Zitate:
"Der bringt es fertig und sucht im Alten Testament nach Fehlern!" Doctor Ray Flemming über Lieutenant Columbo.
Sonstiges:
Der Vorspann weißt zunächst einmal auf einen typischen Film der 60er Jahre hin. Der geneigte Zuschauer mag hier jedoch schon erahnen, dass wir es wohl mit einem Psychiater zu tun bekommen, denn die Bilder weisen doch eine deutliche Ähnlichkeit mit den Tintenkleksen auf, die man vom Psychiater her gemeinhin kennt.
Absolut furchtbar ist zweifellos die Bluescreen-Technik in der Boots-Szene aus Accapulco. Leider ist diese Columbo-Episode kein Einzelfall, wie zahlreiche andere und ... Weiter lesen
Bewertung:
Dieser am 20. Februar 1968 ausgestrahlte Spielfilm mit Peter Falk und Gene Barry in den Hauptrollen bildete unfreiwillig die Premiere der heute über 30jährigen Columbo-Serie. Richard Levinson und William Link haben ihr Bühnenstück "Prescription: Murder" für das Fernsehen bearbeitet und Peter Falk tat sein übriges zur Darstellung des Columbo.
Bereits im seinem ersten Fall wird deutlich, welch ein außergewöhnlicher Detektiv Inspektor Columbo ist. Interessant ist hierbei im besonderen ein Gespräch zwischen Dr. Flemming und Columbo, als dieser ihm ganz offen seine "Marotte" darstellt: Columbo ist in Wirklichkeit kein "einfacher Geist", sondern stellt sich lediglich als solcher dar, hat aber einen bemerkenswerten Verstand und lässt somit die Mörder häufig leichtsinnig werden. In dem selben Gespräch stellt sich Flemming selbst und beinahe alle künftigen Mörder dar, nämlich als berechnende Personen, die im Notfall auch vor einem Mord nicht zurückschrecken, aber alles soweit voraus geplant haben, dass sie praktisch nicht zu schnappen sind. Damit bietet sich dem Zuschauer jedes Mal ein interessanter Kampf: Der überlegene Intellekt des Mörders gegen die Hartnäckigkeit und die List Columbos.
Ebenso wendet Columbo hier erstmals einen Trick an, um den Mörder zu überführen, indem er diesen glauben lässt, Joan hätte sich umgebracht.
Obwohl seinerzeit noch gar nicht als Serie geplant, lassen sich in diesem Film schon viele Eigenschaften Columbos entdecken. So werden sein grauer Anzug, sein Trenchcoat (den er hier noch zum Großteil über dem Arm trägt) und seine Zigarre zu seinen Markenzeichen. Auch lässt er sich erstmals – wie dann auch später des öfteren in der Serie – beim Mörder anrufen ("Oh, ich habe im Büro Ihre Nummer hinterlassen. Ich hoffe, Sie hatten nichts dagegen."), nicht zuletzt deshalb, damit dieser das Gespräch mithören kann. Ebenso zeigt sich, dass Columbo nach jeder Kleinigkeit schaut, und sei sie auf den ersten Blick noch so unbedeutend. Da der Zuschauer den Mörder aber kennt, weiß er genau, wie recht Columbo oft mit seinen Vermutungen hat, oder er wird dabei ertappt, wie er vielleicht die ein oder andere Kleinigkeit selbst übersehen hat.
Erstaunlich ebenfalls, dass hier wie in fast allen späteren Filmen auf übertriebene Gewalt und Action verzichtet wird, selbst beim Mord werden – effektvoll – nur die Hände des Opfers, die sich verzweifelt am Vorhang festzuhalten versuchen, gezeigt. Ich denke, dass gerade eine solche Vorgehensweise heutzutage in vielen Serien fehlt. Um so bedauerlicher, wenn man bedenkt, wie gewaltfrei – obwohl ein Krimi mit einem Mord – die Columbo-Filme sich dennoch – oder gerade deshalb? – größter Beliebtheit erfreuen.
Querverweise:
William Windom, hier in der Rolle des Burt Gordan zu sehen, spielte ebenfalls in der Episode 8 "Short Fuse" / "Zigarren für den Chef" mit.
Richard Levinson und William Link, die Erfinder und somit geistigen Väter von Columbo, verfassten ebenfalls die Drehbücher zu den Episoden 4 "Death Lends a Hand" / "Mord mit der linken Hand", 17 "Double Shock" / "Doppelter Schlag" (zusammen mit Steven Bochco und Jackson Gillis) und 25 "A Friend in Deed" / "Meine Tote - Deine Tote" (zusammen ... Weiter lesen
Mörder
Opfer
Dr. Ray Flemming (Gene Barry)
Carol Flemming (Nina Foch)
Besucher-Bewertung:
Um eine Bewertung abgeben zu k�nnen musst du dich als Mitglied einloggen. Kostenlos Registrieren